Forscher geben Tipps für Solarbesitzer: Batterien klüger laden und dabei sparen
Wenn am Morgen die Sonne aufgeht, schlagen die Herzen der Besitzer von privaten Solaranlagen höher. Jetzt wird Strom produziert und Geld gespart. Trübt keine Wolke den Himmel, ist der eigene Batteriespeicher schon gegen Mittag voll und der Überschuss fließt ins Netz. So sind die meisten dieser Anlagen eingestellt.

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Das Problem: Am Morgen ist die Nachfrage nach Strom höher und um die Mittagszeit gibt es eher zu viel davon. Dann scheint die Sonne schließlich meist am intensivsten. Daher sollten Besitzer von Batteriespeichern ihre Anlagen so umstellen, dass diese am Vormittag das Netz beliefern und dann zur Tagesmitte hin den eigenen Vorrat auffüllen.
So bewirbt es die Initiative „Dein Stromspeicher kann mehr“ von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). An sonnigen Tagen komme das Netz bereits jetzt an seine Grenzen. Dies hemmt den Solarausbau, daher gälte es, die Leistungsspitze abzufedern.
Eine veränderte Ladestrategie habe Vorteile für Produzenten und Steuerzahler, schreibt die Hochschule in einer Mitteilung. Der Erlös an der Strombörse sei am Vormittag höher, denn dann sei die Nachfrage höher. Dies schone die Staatskasse, sagt Volker Quaschning: „Wenn alle Heimspeicher mittags laden, könnten wir den Bundeshaushalt bereits heute um einen zweistelligen Millionenbetrag entlasten.“
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Und kann man auch selbst profitieren? Ja, eine andere Ersparnis kann sich laut HTW auf mehrere hundert Euro summieren. Es verlängere sich die Lebensdauer der heimischen Akkus, da dieser nicht so lange unter hoher Ladung steht. Laut Studien könne der Speicher zwei Jahre länger halten, wenn ein intelligentes Energiemanagement anhand von Solarstromprognosen aktiviert wird.
Das Potenzial ist beachtlich, wird aber kaum genutzt: In Deutschland sind 1,8 Millionen Heimspeicher mit 15 Gigawattstunden Kapazität installiert. Viele Betreiber kennen die Vorteile der intelligenten – auch „netzdienlich“ genannten – Beladung nicht und haben sie daher nicht aktiviert. Sie ließe sich aber mit wenigen Klicks anschalten, so die Initiatoren.
Ganz einfach ist es in der Praxis jedoch nicht immer. Die geografische Lage, Ausrichtung und Neigung der Solarmodule beeinflussen die Strahlungsaufnahme. Manchmal kann nur der Installationsbetrieb die Änderungen in den Einstellungen vornehmen. Beim Hersteller „Tesvo“ muss die Funktion gar nachgerüstet werden und erfordert eine kostenpflichtige Lizenz.