IG Metall wirft Tesla Einschüchterung der Belegschaft vor

Die Gewerkschaft IG Metall wirft der Geschäftsführung des Tesla-Werks in Grünheide vor, die Belegschaft einzuschüchtern. Konkret gehe es um die Anzweiflung von Krankschreibungen. Tesla würde seine Mitarbeiter auffordern, Diagnosen offenzulegen, wolle Ärzte von der Schweigepflicht entbinden und würde Lohn einbehalten. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet.

"Nicht selten wird kein einziger Euro überwiesen", sagte IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Der IG Metall zufolge behält der Konzern oft nicht nur Lohn ein, sondern setzt die Beschäftigten bei einem Gespräch "unter Druck". Dabei würde bei den Betroffenen eine "Überbezahlung" festgestellt werden, da diese irrtümlich während der Fehlzeiten bezahlt worden seien. Diese "Schulden" würden sie dadurch los, dass sie einen Aufhebungsvertrag unterzeichneten. "Mit diesem inakzeptablen Vorgehen treibt das Unternehmen immer wieder Kolleginnen und Kollegen in finanzielle Not", sagte Schulze.   

Tesla: Nur ein Dutzend Fälle pro Monat

"Wir sind die populistischen Skandalisierungen der IG Metall (…) mittlerweile gewöhnt", hieß es in einer Stellungnahme von Tesla. Bei dem von der Gewerkschaft beschriebenen "großen Umfang" handele es sich um rund ein Dutzend Fälle pro Monat – bei einer Belegschaft von 11.000 Mitarbeitern.

Außerdem handele es sich um Fälle, in denen "unberechtigte Lohnfortzahlungen geleistet" worden seien. Hinzu kämen "Fälle, in denen das Bundesarbeitsgericht davon ausgeht, dass eine Krankheit vorgeschoben sein könnte", gab Tesla an. In solchen Fällen dürfe der Arbeitgeber Beweise verlangen.