Flughafenverband fordert politische Maßnahmen gegen „Monsterstreiks“
Der Flughafenverband ADV hat angesichts der für Montag angekündigten Streiks an elf deutschen Flughäfen politische Maßnahmen gefordert, um derartige „Monsterstreiks“ zu verhindern. „Es ist unerlässlich, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um Flughäfen und andere kritische Infrastrukturen besser vor ausufernden Streiks zu schützen“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen, Ralph Beisel, am Samstag. Streikankündigungen in der „kritischen Infrastruktur“ sollten mit mehr Vorlauf angekündigt werden müssen und erst nach einer gescheiterten Schlichtung zulässig sein.
„Die Streikauswirkungen im Mobilitätsbereich sind immer besonders hoch, weshalb die Gewerkschaft gern zu diesem Mittel greift“, kritisierte Beisel. „Deshalb fordern wir einen besseren Schutz – im Sinne von Reisenden und Wirtschaft gleichermaßen.“ Eine Möglichkeit, die ebenfalls genutzt werden sollte, seien zudem längere Laufzeiten der Tarifverträge.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu den Streiks am Montag aufgerufen, um in der laufenden Tarifverhandlung für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen den Druck zu erhöhen. Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin/Brandenburg und Leipzig/Halle. Laut ADV werden mehr als 3400 Flüge ausfallen, rund 510.000 Passagiere könnten ihre geplante Reise dadurch nicht antreten.
Die zwei bisherigen Verhandlungsrunden für den öffentlichen Dienst waren ergebnislos geblieben. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen ist für Freitag bis Sonntag kommender Woche in Potsdam angesetzt. Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.