Rüstungsaktien treiben den Dax: Deutscher Leitindex klettert erstmals über der Marke von 23.000 Punkten
Der Dax ist erstmals über 23.000 Punkte geklettert. Dabei baute er sein Jahresplus auf fast 16 Prozent aus. Zuletzt stand der deutsche Leitindex 2,69 Prozent im Plus bei 23.158,47 Punkten.
Angeführt wird er vom Rüstungs-Highflyer Rheinmetall, dessen Aktien mit zweistelligem Zuwachs zwischenzeitlich fast 1200 Euro kosteten. Hoffnung auf ein neues Sondervermögen für die Bundeswehr und steigende Verteidigungsausgaben europäischer Nato-Staaten haben die Aktien der Branche weiter nach oben katapultiert.
Ausgelöst wurde sie durch den Eklat zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump am Freitag. Statt eines Rohstoffabkommens mit den USA, das Trump unter anderem als Gegenleistung für bisherige US-Militärhilfen sieht, sowie eines Friedensabkommens mit Russland, für das Selenskyj Sicherheitsgarantien forderte, eskalierte die Situation. Die Gespräche wurden abgebrochen.
Zudem waren Autowerte gefragt. Ungeachtet der Wirtschaftskrise und Zolldrohungen von Donald Trump, der zuletzt Autoimporte in die USA ins Visier nahm, gehen die Aktien nach oben.
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Nachrichten aus Brüssel trieben hier die Kurse. Angesichts drohender CO₂-Strafen will EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Autobauern mehr Zeit einräumen, um EU-Vorgaben einzuhalten. Sie werde noch in diesem Monat eine gezielte Änderung der CO₂-Normen vorschlagen, sagte sie in Brüssel.
Nachholbedarf bei europäischen Aktien
Aktien in Europa haben sich seit Jahresbeginn deutlich besser entwickelt als in den USA – dank starker Unternehmenszahlen, der weiter aktienfreundlichen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und der im Vergleich zu US-Aktien niedrigen Bewertungen.
Die Börse wird auch von der Erwartung auf sinkende Zinsen in der Eurozone angetrieben, mit der die EZB die schwache Konjunktur ankurbeln will. Die Inflationssorgen haben zuletzt abgenommen, viele Ökonomen rechnen mit mehreren Zinssenkungen der EZB bis Sommer.
Für Aktienanleger sind Aussichten auf niedrigere Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden dann gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren und Hausbauer kommen günstiger an Darlehen. Investitionen werden insgesamt erschwinglicher, das stützt die Konjunktur.
Die Rally an den Börsen steht in starkem Gegensatz zur Wirtschaftskrise in Deutschland. Die Blicke der Investoren richten sich oft aber nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind 40 im Dax geführten Konzerne international aufgestellt. (dpa)