Donald Trump erneuert Vorwürfe gegen Wolodymyr Selenskyj
Nach dem Eklat im Weißen Haus setzt US-Präsident Donald Trump seine Schuldzuweisungen gegen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj fort. Ein Deal zur Beendigung der Feindseligkeiten in der Ukraine "könnte sehr schnell geschlossen werden", sagte Trump. Selenskyj sei daran aber nicht interessiert.
"Vielleicht will jemand keinen Deal machen", sagte Trump weiter. "Und wenn jemand keinen Deal machen will, denke ich, dass diese Person nicht mehr lange da sein wird." Dieser Person würde nicht mehr lange zugehört werden. "Weil ich glaube, dass Russland einen Deal machen will." Damit schloss Trump sich mehreren Beratern und Unterstützern an, die nahegelegt hatten, dass Selenskyj zurücktreten müsse.
Zuvor hatte Trump bereits Hinweise auf ein mögliches Ende der Unterstützung für die Ukraine gemacht. "Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskyj hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen", schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. "Es ist das, was ich gesagt habe: Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat", fügte er hinzu. Selenskyj hatte am Sonntagabend gesagt, das Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei noch "sehr, sehr weit entfernt".
Selenskyj hält an Forderung nach Sicherheitsgarantien fest
Der ukrainische Präsident ging auf die erneuten Drohungen durch Trump ein. "Wir brauchen Frieden – eben einen gerechten, fairen Frieden und keinen endlosen Krieg", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Basisszenario sei, die derzeitigen ukrainischen Positionen an der Front zu halten und somit die Voraussetzung für "richtige Diplomatie" zu schaffen.
Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei nicht zu trauen, dass er einen Waffenstillstand einhalten werde, sagte Selenskyj weiter. Die Ukrainer würden ihre Waffen daher nicht ohne Sicherheitszusagen der USA und Europas niederlegen. "Eben fehlende Sicherheitsgarantien haben es Russland vor elf Jahren gestattet, mit der Besetzung der Krim und dem Krieg im Donbass zu beginnen", sagte der ukrainische Präsident. Die 2022 begonnene Großinvasion sei ebenso die Folge nicht gewährter Sicherheitsgarantien. "Und das sieht die ganze Welt und erkennt die ganze Welt an", sagte Selenskyj.
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