Verhandler beginnen Sondierungen – „Ich verspreche, dass ich nerve“, sagt Esken

Nach der Wahl ist vor den Koalitionsverhandlungen. Eine schwarz-rote Koalition ist möglich. Heute starten die Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD.

Alle Ereignisse nach der Bundestagswahl 2025 im Liveticker:

10:00 Uhr – Markus Söder und Alexander Dobrindt kommen am Jakob-Kaiser-Haus an

Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sind am Jakob-Kaiser-Haus eingetroffen. Am Vormittag sollen die ersten Gespräche mit den Sozialdemokraten beginnen.

Für die CSU verhandeln ebenfalls CSU-Generalsekretär Martin Huber und die CSU-Abgeordnete Dorothee Bär mit.

09:57 Uhr – SPD-Spitze trifft am Bundestag ein

Die Parteivorsitzende Saskia Esken, SPD-Chef Lars Klingbeil und SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sind am Bundestag eingetroffen. Um 10 Uhr werden sie zu ersten Gesprächen zur möglichen Regierungsbildung von Union und SPD erwartet.

8:43 Uhr – Sondierungen starten um 10 Uhr

Heute starten die Sondierungen zwischen SPD und Union. Diese Politiker sind verhandeln mit:

SPD-Seite:

  • Lars Klingbeil (SPD-Chef)
  • Saskia Esken (SPD-Chefin)
  • Anke Rehlinger (Ministerpräsidentin Saarland)
  • Manuela Schwesig (Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommern)
  • Bärbel Bas (Bundestagspräsidentin)
  • Boris Pistorius (Verteidigungsminister)
  • Hubertus Heil (Arbeitsminister)
  • Matthias Miersch (SPD-Generalsekretär)
  • Achim Post (stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzende)

Union-Seite:

  • Friedrich Merz (CDU-Chef)
  • Markus Söder (CSU-Chef)
  • Carsten Linnemann (CDU-Generalsekretär)
  • Martin Huber (CSU-Generalsekretär)
  • Alexander Dobrindt (CSU-Landesgruppenchef)
  • Thorsten Frei (Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion)
  • Michael Kretschmer (Ministerpräsident Sachsen)
  • Karin Prien (stellvertretende CDU-Vorsitzende)
  • Dorothee Bär (CSU-Politikerin)

07:17 Uhr – „Ich verspreche, dass ich nerve“, kündigt Saskia Esken an

Fünf Tage nach der Bundestagswahl nehmen Union und SPD Sondierungen für eine schwarz-rote Bundesregierung auf. Je neun Unterhändler von Union und SPD sollen sich am Freitag treffen. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, nehme bei den Sozialdemokraten bereits vor dem ersten Sondierungstreffen die Wut auf Friedrich Merz zu. Dieser mache alles, „um unsere Leute auf Zinne zu bringen“, klagt ein führender Genosse. „Er führt sich auf, als wäre er schon Kanzler, dabei haben wir nicht mal mit den Sondierungen begonnen.“

SPD-Chefin Saskia Esken soll bereits eine Ankündigung für die Verhandlungen gemacht haben: „Ich verspreche, dass ich nerve.“ Ein weiterer SPD-Politiker sagte gegenüber „Bild“: „Es ist verrückt. Aber gerade würden viele von uns lieber mit einem Kanzler Söder als mit einem Kanzler Merz zusammenarbeiten.“

05:00 Uhr – „Das ist Robin-Hood-Politik, nicht mehr“, sagte Kretschmann über die Linke

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) fordert seine Partei zu einer härteren Gangart gegenüber der Linkspartei auf. „Statt Signale auszusenden, wie wunderbar es ist, dass die Linke in den Bundestag eingezogen ist, sollten wir sie angreifen“, sagt Kretschmann dem „Tagesspiegel“. Die Linke vertrete Positionen, mit denen man keine führende Wirtschaftsnation führen könne. „Das ist Robin-Hood-Politik, nicht mehr“, sagt Kretschmann. Die Linke lasse nur radikale Sprüche ab. „Wir Grüne dürfen uns nicht in diese Protestriege einreihen.“

05:00 Uhr – SPD-Ministerpräsidentin fordert Zugeständnisse von Merz

Anke Rehlinger, SPD-Ministerpräsidentin des Saarlands, fordert von Friedrich Merz größere Zugeständnisse, wenn ein schwarz-rotes Bündnis geschmiedet werden soll.„Friedrich Merz muss uns entgegenkommen, er erweckt bislang den Eindruck, als hätte er eine absolute Mehrheit“, sagt Rehlinger dem „Tagesspiegel“. „Wenn er Kanzler werden will, braucht er 100 Prozent SPD. Die gibt es aber nicht für 16 Prozent Inhalte.“ Mit dem Motto „Vogel, friss oder stirb“ werde Merz die SPD nicht für sich gewinnen.

Rehlinger weist darauf hin, dass Merz Vertrauen verspielt habe, „nicht nur bei der SPD, sondern auch bei Gewerkschaften, Kirchen und der Zivilgesellschaft, die er als ‚linke Spinner‘ beschimpft hat“. Dieses Vertrauen müsse er zurückgewinnen. „Als Bundeskanzler hat man die Aufgabe, die Gesellschaft zusammenzuführen, nicht zu spalten.“

01:00 Uhr – „SPD gibt es nicht im Winterschlussverkauf“, mahnt Stegner

Der SPD-Politiker Ralf Stegner ruft bei den anstehenden Sondierungsverhandlungen mit der CDU zu einem anständigen Umgang miteinander auf. „Weder gibt’s die SPD im Winterschlussverkauf, zu Discount-Preisen, noch sind unsere Überzeugungen flexibel“, mahnt Stegner bei „Markus Lanz“. „Es gibt eine rechnerische Mehrheit, die politisch nicht geht, und ansonsten nur eine andere politische Mehrheit – und das zwingt einen dazu, miteinander anständig umzugehen.“

00:02 Uhr – „Die Grünen haben Robert Habeck sehr viel zu verdanken“, sagt Cem Özdemir

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bedauert den Rückzug von Robert Habeck aus der ersten Reihe der Grünen. „Das ist ein herber Verlust für uns“, sagte der Grünen-Politiker dem Sender ntv. Habeck habe „viel dazu beigetragen, dass die Grünen sich in die gesellschaftliche Mitte weiter geöffnet haben und sich die Partei ihren eigenen Widersprüchen gestellt hat“. Dieser Weg müsse weiter „Richtschnur“ für die Partei bleiben. Özdemir betonte: „Die Grünen haben Robert Habeck sehr viel zu verdanken.“