Sie sind die Zukunft des Films

Junge Talente, große Träume – seit 2003 fördert die Initiative Berlinale Talents kreative Köpfe der Filmbranche. Das Förderprogramm der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) bringt diesmal Nachwuchstalente aus 62 Ländern zusammen. Die Teilnehmenden erwartet ein sechstägiges Programm mit Vorträgen, Workshops, Networking-Events und Diskussionsrunden. Das Ziel: den Austausch zwischen jungen Filmschaffenden fördern und ihnen Zugang zu Expertenwissen und Branchenkontakten zu ermöglichen. Mittlerweile zählt die Initiative mehr als 10.000 Alumnae und Alumni weltweit.
Wir haben vier der Talente 2025 getroffen:
Ifeyinwa "Ify" Arinze ist eine Filmemacherin aus Lagos in Nigeria mit einer Leidenschaft für Geschichten und Bilder. „Ich war schon immer eine begeisterte Leserin und Fotografin – das Filmemachen erlaubt es mir, beide Interessen miteinander zu verbinden und Geschichten zum Leben zu erwecken“, sagt sie. Derzeit arbeitet sie an einem Spielfilm, der in einem nigerianischen Mädcheninternat spielt und sich mit den Dynamiken von Macht beschäftigt. An den „Berlinale Talents“ schätzt sie besonders den internationalen Austausch mit anderen Filmschaffenden: „Filmemachen ist eine zutiefst kollaborative Arbeit. Die Möglichkeit, sich mit Talenten aus aller Welt zu vernetzen, ist unglaublich wertvoll.“ Mit ihrer Arbeit setzt sich Arinze für eine vielfältigere und zugänglichere Filmwelt ein – eine, die immer wieder überrascht und inspiriert.

Der Londoner Sounddesigner Udit Duseja arbeitet seit mehr als zehn Jahren in der Film- und Kunstszene. Aufgewachsen ist er in Indien, wo ihn die Hindustani-Klassik ebenso wie die Filmszene Mumbais inspirierte. Nach seinem Sounddesign-Studium in Edinburgh arbeitet er an internationalen Independent-Filmen, Dokumentationen und multimedialen Installationen mit. „Sound ist mehr als eine Begleitung zum Bild – der Sound kann Wahrnehmung und Bedeutung völlig neu formen“, sagt Duseja über seine Passion. Die Teilnahme an den Berlinale Talents 2025 ist für ihn eine besondere Erfahrung: „Berlin war schon immer ein Zentrum für klangliche Innovation – von der elektronischen Underground-Szene bis hin zur avantgardistischen Komposition. Diese experimentelle Energie passt perfekt zu meinem Ansatz, Konventionen zu hinterfragen und neue Wege im Sounddesign zu beschreiten.“

Alisa Kalyuzhna ist eine Produzentin aus Kyjiw, die an der Schnittstelle zwischen Film und Marketing arbeitet. Sie hat an zahlreichen ukrainischen und internationalen Produktionen mitgewirkt. Zum Film kam sie zufällig – geblieben ist sie aus Leidenschaft: „Ich liebe Menschen und ihre Geschichten und ich bin glücklich, wenn ich ihnen helfen kann, diese mit dem Publikum zu teilen.“ Ihre Teilnahme an den Berlinale Talents sieht sie als Chance, sich mit anderen Kreativen auszutauschen, und als motivierende Anerkennung ihrer Arbeit. Ihr Rat an junge Filmschaffende? Dranbleiben und durchhalten! „Ein Fluss durchbricht Felsen nicht durch seine Kraft, sondern durch seine Beharrlichkeit.“

Juliano Castro ist ein brasilianischer Cutter, der bereits mehr als 30 Kurz- und Spielfilme geschnitten hat. Schon als Teenager träumte er davon, Filme zu machen – nicht nur, um zu unterhalten, sondern um Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. „Filme, ihre Charaktere und Geschichten haben mir in meiner Jugend geholfen, mich weniger allein zu fühlen“, sagt er. Derzeit arbeitet er an einer Dokumentation über die brasilianische Schauspielerin Vera Valdez und bereitet sich parallel auf sein Regiedebüt vor: den Kurzdokumentarfilm „Moji“, der die koloniale Vergangenheit seiner Heimatstadt Mogi Mirim im Bundesstaat São Paulo thematisiert. Für die Zukunft des Films wünscht er sich mehr Vielfalt vor und hinter der Kamera und mehr Werke, die unser Leben und unser Handeln kritisch hinterfragen.