Zahl der Schwangerschaftsabbrüche bleibt unverändert hoch
Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich geblieben. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichte. Demnach wurden vergangenes Jahr bundesweit rund 106.000 Schwangerschaftsabbrüche vorgenommen. Das seien 0,2 Prozent mehr als 2023.
Die Zahl lag somit weiterhin über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als sie zwischen rund 99.000 und 101.000 betragen hatte. 69 Prozent der Frauen, die 2024 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt. Ein Fünftel war im Alter zwischen 35 und 39 Jahren, neun Prozent waren 40 Jahre und älter. Drei Prozent der Frauen waren jünger als 18 Jahre.
96 Prozent der im Jahr 2024 gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische Komplikationen oder Vergewaltigungen waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.
Neuregelung der Rechtslage vorerst gescheitert
Derzeit sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig, innerhalb einer bestimmten Frist und nach einer Beratung aber straffrei. Über eine von zahlreichen Organisationen sowie Bundestagsabgeordneten geforderte Liberalisierung des Rechts, wonach Abbrüche bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nicht mehr im Strafrechtsparagrafen 218 geregelt werden sollen, hatte der Bundestag in der vergangenen Legislaturperiode nicht entschieden.
Unter einer unionsgeführten Bundesregierung gilt eine Liberalisierung des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche als unwahrscheinlich. CDU-Chef Friedrich Merz signalisierte mehrfach seine ablehnende Haltung. Umfragen (PDF) zeigen hingegen, dass die Zustimmung zu einer Lockerung des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland hoch ist.